In diesem Artikel erklären wir alles was bei der Wand-Montage beachtet werden muss.
Welche Wände eignen sich?
Die wichtigste Frage vor einer Anbringung ist, ob die Wände im Haus bzw. der Wohnung überhaupt geeignet sind. Hierbei geht es zunächst darum, ob die Wand an sich der Krafteinwirkung stand halten kann. Darüber hinaus muss jedoch auch sichergestellt sein, dass die Wand den Dübeln und Schrauben genügend Halt gegeben kann. Ist die Wand gänzlich ungeeignet, sollte unbedingt von einer Montage abgesehen werden. Ein Herausbrechen der Stange kann sowohl hohe Kosten als auch schwere Verletzungen nach sich tragen.
Die folgenden Baustoffe eignen sich zum Anbringen einer Wand Klimmzugstange:
- Massive Mauern aus Stein, Beton oder Massivholz eignen sich bestens zum Anbringen. Sie halten den Belastungen locker stand und bieten den Schrauben bzw. Dübeln genügend Halt.
- Massive Mauern aus roten gebrannten Ziegeln eignen sich ebenso für eine Montage. Vorsicht ist jedoch bei leichteren Baumaterialien wie hochporösen Ziegeln oder Gasbeton geboten. In diesen Fällen sollten man auf keinen Fall Standarddübel verwenden, sondern auf Spezialdübel zurück greifen. Hier ist eine Fahrt zum Baumarkt also unbedingt zu empfehlen.
- Trockenbauwände aus Gipskarton oder Gipsfaserplatten sind zur Montage ungeeignet. In diesen Fällen sollte von einer Anbringung abgesehen werden. Evtl. ist aber die Anbringung einer Decken Klimmzugstange möglich?
Wie finde ich die Beschaffenheit der Wand heraus?
Natürlich bringen einem die oben beschriebenen Informationen herzlich wenig, wenn man nicht weiß aus welchem Material die eigenen Wände denn nun bestehen. Um dies herauszufinden, geht man am besten wie folgt vor:
- Die sicherste Variante ist den Vermieter bzw. Hausverwalter oder (im Falle von Eigentum) einen Architekten oder anderen Fachmann zu fragen.
- Ist kein Experte in der Nähe, so hilft der „Klopftest“ häufig weiter. Hört sich die Wand hohl an, sollte von der Montage abgesehen werden. Ein nicht hohl klingendes Klopfen ist meistens ein gutes Zeichen, gibt jedoch keine Garantie ab. Daher sollte auch der nächste Tipp beherzigt werden.
- Die Bohrgeschwindigkeit ist ein sehr guter Indikator für die Beschaffenheit der Wand. Muss beim Bohren viel Kraft aufgewendet werden, handelt es sich fast immer um massives Mauerwerk. Kann jedoch mit wenig Widerstand gebohrt werden, sollte von einer Montage abgesehen werden.
- Ein weiterer Anhaltspunkt ist das Alter des Hauses. Während alte Gebäude meistens aus massivem Mauerwerk bestehen (und somit gut eignen), wird bei neueren Häusern immer häufiger hochporösen Ziegeln gearbeitet.
Was ist mit Wasser und Stromleitungen?
Bei der Montage stellt sich zwangsläufig die Frage, ob und wo in der Wand evtl. Wasser und Stromleitungen verlaufen könnten. Da weder ein Kurzschluss noch ein Wasserschaden großen Spaß bedeuten, sollten folgende Tipps beherzigt werden:
- Auch hier eine Nachfrage beim Hausmeister bzw. Hausverwalter oder das Hinzuziehen eines befreundeten Handwerkers immer die beste und sicherste Option. Die nachfolgenden Tipps sollten daher nur als zweite Wahl gesehen werden.
- Prüfe, wo sich auf der anderen Seite Lichtschalter, Wasserhähne oder Abflüsse befinden. Spricht am besten auch mit den Nachbarn. Bei neuen Häusern kann man hieraus die Leitungsverläufe relativ gut abschätzen. Bei alten Häusern sollte auf diese Methode besser verzichtet werden.
- Setze einen Leistungsdetektor ein, um Wasser- und Stromleitungen zu erkennen. Da ein solche Gerät eigentlich in jeden Haushalt gehört, habe ich folgende Kaufempfehlung für alle „Hobby-Handwerker“:
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Auf was sollte noch geachtet werden?
Bei fast allen Klimmzugstangen werden in der Regel maximal Standarddübel mitgeliefert. Während diese bei massiven Wänden meistens ausreichen, sollte bei hochporösem Wandmaterial unbedingt auf Spezialdübel ausgewichen werden. Wir empfehlen unabhängig von der Wandbeschaffenheit eine Fahrt in den Baumarkt, um hochwertige Dübel zu erwerben. Denn hiermit ist dann sichergestellt, dass man auch langfristig Spaß mit dem neuen Sportgerät hat und nicht irgendwann Probleme bekommt.
Richtige Montage
Hat man nun auch die richtigen Dübel zur Hand, kann mit der Montage begonnen werden. Hierfür geht man wie folgt vor:
- Die Stange sollte in einer Höhe angebracht werden, dass man etwas Hochspringen muss, um sie zu fassen. Darüber hinaus sollte sichergestellt sein, dass auch nach oben genug Platz ist. Denn man möchte beim Training ja nicht ständig mit dem Kopf gegen die Decke stoßen. Ist die richtige Höhe gefunden, markiere sie mit einem Bleistift!
- Nun wird die Stange gegen die Wand gedrückt (am besten holst Du dir hierfür einen Helfer ins Haus) und mit Hilfe einer Wasserwaage ausgerichtet. Markiere nun die Bohrlöcher!
- Bohre nun die Löcher nach und nach mit Hilfe einer Bohrmaschine. Bei massivem Mauerwerk schaltest Du das Schlagwerk der Bohrmaschine ein, bei leichten Baustoffen bleibt der Schlag unbedingt ausgeschaltet.
- Als nächstes Steckst du die Dübel in das Loch und schraubst die Stange fest. Lasse zunächst noch ein wenig Bewegungsspielraum.
- Ziehe die Schrauben erst ganz am Ende fest.
- Belaste die Klimmzugstange zunächst, danach mit mehr Gewicht. Und final kannst Du dann direkt mit dem ersten Training beginnen 🙂
Disclaimer: Die obige Anleitung wurde nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Jedoch können wir für die Vollständigkeit und Richtigkeit keine Haftung übernehmen. Alle Hinweise sind somit ohne Gewähr und insbesondere geschieht eine Montage vollständig auf eigene Gefahr. Wir übernehmen daher keinerlei Haftung für Schäden oder Verletzungen.